Die Luft wird dünn für partypoker und die Entwicklung der letzten 12 Monate kann nicht zufriedenstellend sein
Die Entwicklung der Spielerzahlen bei partypoker geht definitiv in die falsche Richtung und das Jahr 2020 ist bisher eine große Enttäuschung. Die Ambitionen und die eigene Erwartungshaltung ist sehr groß, um so schlimmer ist das bisherige Ergebnis 2020 einzustufen.
Das PokerStars und GGPoker inzwischen unerreichbar sind und in einer anderen Liga spielen, ist sowieso klar. Inzwischen ist es aber schon so weit, dass die Konkurrenz schon fast auf der gleichen Stufe steht. Der 7 Tagesdurchschnitt was die Cash Game Spielerzahlen angeht bei PartyPoker aktuell bei 1.450 Spielern, beim iPoker Netzwerk und dem Winning Poker(WPN) Netzwerk sind es zur Zeit 1.100 Spieler.
Nun fragen sich einige wie es zu dieser Lage kommen konnte, da man eigentlich erwartet hätte, dass durch den Zuwachs von Ladbrokes und CoralPoker, zwei große Namen in das PartyGaming Netzwerk aufgenommen wurden und die Spielerzahlen dadurch sehr stark steigen. Beide Anbieter sind vom iPoker Netzwerk übergelaufen und man hat sich sicherlich mehr erwartet.
Das Produkt ist sehr gut, einige andere Dinge im Hintergrund zumindest fraglich
Das Produkt PartyPoker und auch der Support sind absolut top und definitiv besser als beim Großteil der Konkurrenz, daran kann es also nicht liegen. Die Gründe warum die Spielerzahlen zurückgehen liegen bei verschiedenen Entscheidungen im Hintergrund und auf diese wollen wir in diesem Artikel mal etwas genauer eingehen.
Affiliates
Fangen wir mal bei verschiedenen Entscheidungen an was die Zusammenarbeit mit Affiliates betrifft. Was viele nicht wissen, ist das GVC die Mutterfirma hinter PartyPoker/Bwin/Ladbrokes/CoralPoker die Affiliate Deals nach 3 Jahren extrem kürzt. Dies hat zur Folge, dass die Affiliates ab dem 3 Jahr, keine besonderen Promotions mehr für Spieler anbieten können, da die Provision einfach nicht mehr dafür ausreicht und viele Affiliates ziehen ihre Spieler dann nach 3 Jahren zu anderen Pokerräumen.
Überraschend ist auch die Entscheidung das seit dem 15. Oktober 2020 keine Neuanmeldungen mehr aus Deutschland über Affiliates erlaubt sind, wenn sich der Spieler aber direkt über partypoker anmeldet ist es in Ordnung. Begründet wird es mit dem neuen Glücksspielgesetz welches im Juli 2021 in Kraft treten soll. Darin steht aber nichts über Affiliates und alle Anbieter, welche weiterhin Spieler aus Deutschland akzeptieren, arbeiten auch mit Affiliates zusammen. Stellt sich die Frage wieso GVC so entscheidet, während die Konkurrenz ganz normal weitermacht. Der deutsche Pokermarkt ist nach den USA der stärkste und wichtigste Markt und es macht einiges aus, wen die großen Affiliates den deutschsprachigen Traffic auf einmal zu anderen Seiten leiten.
Es ist nicht so das man sich nicht um Affiliates kümmert, dass wollen wir hier auf keinen Fall sagen, aber man unterschätzt einfach die Power von verschiedenen großen Affiliates und man könnte durch bestimmte Änderungen viel bessere Resultate erzielen. Inzwischen sollte man ja gemerkt haben, dass man die Strategie vielleicht ein bisschen anpassen sollte.
Länder die in der Grauzone liegen
Man hat sich dazu entschieden sich aus verschiedenen Ländern zurückzuziehen, in denen Online Poker nicht offiziell reguliert ist. Darunter Länder wie Serbien, Polen, Norwegen, Costa Rica, Venezuela, Thailand und einige weitere. Aus einer gewissen Sicht verständlich, aber dann sollte man sich doch eigentlich aus allen nicht regulierten Ländern zurückziehen und nicht in Ländern wie Russland um nur mal ein Beispiel zu nennen, weiter aktiv sein. Das ist irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes und wirkt sich definitiv schlecht auf die Spielerzahlen aus.
Der Spielerpool hat sich über die Jahre stark verkleinert da Länder wie Italien, Spanien oder auch Frankreich ihren Spielerpool vom internationalen Markt getrennt haben. Um so mehr Ländern wegfallen um so kleiner wird der Spielerpool.
Die Konkurrenz, welche weitere in den Grauzonen aktiv sind, haben dadurch einen sehr großen Vorteil und nehmen mit offenen Armen die Spieler auf, welche im PartyGaming Netzwerk nicht mehr willkommen sind.
Fazit
Das Potenzial ist sicherlich da um sich auf jeden Fall als Nummer 3 hinter Pokerstars und GGPoker festzusetzen, allerdings muss dafür ein schnellstmöglicher Strategiewechsel erfolgen, sonst kann es passieren das man Ende 2021 am Ende auf Platz 5-6 abrutscht, was die Cash Game Spielerzahlen angeht. Sollte es so weit kommen wäre es definitiv sehr schade, da speziell partypoker als ältester Online Pokerraum der Welt, definitiv mehr verdient hat.