Viele Pokerräume entscheiden oft nach Lust und Laune zum Nachteil der Affiliates
In diesem Beitrag widmen wir uns einem sehr speziellen Thema und gehen mal etwas genauer auf die Zusammenarbeit von Pokerräumen und Affiliates ein. Es gibt ja nichts was man als Spieler nicht schon erlebt hat, zumindest wenn man schon 10 Jahre in der Branche unterwegs ist und das Gleiche gilt auch für Affiliates wie YourPokerDream.
In unserer Branche läuft viel über Vertrauen und schriftliche Verträge/Vereinbarungen wie man es aus anderen Branchen kennt, sind hier eher unüblich. Die Kommunikation erfolgt via E-Mail oder Skype und so werden auch verschiedene Deals und Promotions ausgehandelt. Soweit alles in Ordnung, wenn sich beide Parteien auch an diese Vereinbarungen halten. Die großen Namen der Szene tun das eigentlich, so auf jeden Fall die Erfahrungen von YourPokerDream bisher. Aber auch bei uns kam es schon öfter vor, das sich man sich an gewisse Absprachen nicht gehalten hat und dadurch wurden wir gezwungen die Zusammenarbeit einzuschränken, oder sogar zu beenden.
Entscheidend ist ob Änderungen aufgrund neuer Gesetze zwingend erforderlich sind, oder ob es einfach so passiert
Man muss natürlich realistisch sein und erstmal verstehen, warum ein Pokerraum eventuell irgendeinen Deal ändert. Es ist viel passiert in den letzten Jahren und zahlreiche Länder haben den Markt offiziell reguliert, sodass dadurch auch zusätzliche Kosten wie Lizenzgebühren, Steuer etc. entstanden sind. In so einem Fall ist es natürlich absolut verständlich, dass jeder Anbieter darauf reagieren muss und sich diese Änderungen auf den Spieler und auch für den Affiliate auswirken. Der ursprüngliche Deal beruhte aufgrund einer anderen Gesetzeslage und dadurch das der Pokerraum nun mehr kosten hat, ist es nur fair den Deal und bestimmte Promotions mit dem Affiliate zu kürzen.
Eine andere Sache ist es, wenn man sich nicht an Absprachen hält und gewisse Deals nach einer Zeit nicht mehr respektiert und einfach kürzt oder sogar ganz beendet. Die Arbeit eines Affiliate ist langfristig ausgelegt und beruht auf der prozentualen Beteiligung was den Rake der vermittelnden Spieler angeht. Viele Affiliates haben hier das Problem das die Zahlen mit der Zeit sinken und die Anbieter mit dem Ergebnis unzufrieden sind. Dies ist natürlich auf der einen Seite verständlich, ändert ja aber nichts an den bereits vermittelnden Spieler. Es versteht sich von selbst das sich eine seriöse Firma, dazu verpflichtet den vereinbarten Deal für diese Spieler weiter zu erfüllen, auch wenn man sich dazu entschließt den Deal für die Zukunft zu kürzen, oder die Zusammenarbeit eventuell ganz zu beendet. Ein gutes Beispiel hier ist Bet365. Egal ob großer oder kleiner Affiliate, dieser Anbieter hält sich immer an alle Absprachen. Aufgrund verschiedener interner Änderungen und einer neuen Strategie wurde die Zusammenarbeit mit zahlreichen Affiliates beendet, aber trotzdem werden bis heute alle vereinbarten Deals für vermittelte Spieler respektiert und die Provision bezahlt. Leider ist eine Zusammenarbeit für YPD mit Bet365 nicht interessant, aber Respekt für so ein Verhalten.
Es gibt zahlreiche weitere Beispiele von Anbietern, welche sich aus verschiedenen Märkten zurückgezogen haben und keine Neuanmeldungen mehr akzeptiert haben. Ist ja so weit in Ordnung, aber das rechtfertigt ja nicht das der Affiliate nicht weiter für diese Spieler bezahlt wird, solange diese weiterhin am Spielbetrieb teilnehmen und Umsatz erzeugen. Auch hier sind die Erfahrungen von YPD eher gut, was sicherlich auch an der Größe und dem Bekanntheitsgrad liegt. Kleinere Affiliates haben hier aber öfter mal Probleme und berichten andere Erfahrungen.
Die Wahrheit ist, dass die Pokerräume eigentlich fast machen können was sie wollen
Die gewissen Dinge über Nacht oder ohne große Ankündigung einfach mal geändert werden, ist für einen Pokerspieler der aktiv an den Tischen unterwegs ist, nichts wirklich Neues. Wir könnten hier sehr ausführliche Beispiele geben, aber darum geht es in diesem Beitrag ja nicht.
Genauso einfach wie sich Dinge für Spieler ändern, ist es oft auch für Affiliates. Was unsere großen Partner angeht, so können wir hier eigentlich nichts Negatives berichten, allerdings gab es gerade aktuell bei GGPoker einen Vorfall, den wir euch nicht verschweigen wollen.
Aktueller Vorfall bei GGPoker: Dort hat man einfach mal spontan beschlossen, das alle Spieler aus Japan von allen Affiliates gelöscht werden und zu einem speziellen Agent übertragen werden. So etwas haben selbst wir noch nicht erlebt und sind mehr als geschockt. Es geht hier lediglich um 7 Spieler, da Japan nicht wirklich zu unserem Zielgebiet gehört, was ja aber völlig egal ist, ob wir über 700 Spieler oder 7 sprechen. Zudem hat man eine Verpflichtung dem Spieler gegenüber den man eventuell mit verschiedenen Promotions geworben hat, die nun einfach schlagartig weg fallen wie bei den Spielern aus Japan die sich über YPD angemeldet haben.
Es wurde also einfach beschlossen das es ab sofort für Spieler aus Japan keine Provision mehr gibt, obwohl diese Spieler ganz normal weiterspielen können und auch nicht vom Spielbetrieb ausgeschlossen werden. Eine völlig inakzeptable Aktion die selbst uns die Sprache verschlägt, obwohl wir schon viel erlebt haben. Es wäre völlig in Ordnung gewesen, wenn man ab sofort keine Spieler mehr aus Japan über bestimmte Affiliates mehr erlaubt, ähnlich wie es auch für andere Länder ist. Das was aber hier passiert ist, dass ist einfach nicht in Ordnung und egal ob es sich hier um YourPokerDream oder einen anderen Affiliate handelt, so eine Vorgehensweise ist nicht profesionell und wirft leider kein gutes Licht auf GG.
Die Sache viel ja erst auf als sich ein Spieler bei uns meldete um zu fragen warum er keine Punkte für unser 80.000$ GGPoker Rake Race erhält. Es wirft ja auch auf uns ein schlechtes Licht, dann zu sagen, sorry aber wir haben gerade erfahren das Du nicht mehr daran teilnehmen kannst und das du nun 3 Wochen extra deswegen gespielt hast, interessiert leider niemanden.
Welche Möglichkeiten haben Affiliates überhaupt?
In erster Linie kommt es natürlich darauf an, um welchen Anbieter es sich handelt und wo dieser sitzt. Großes börsennotierte Unternehmen wie Entain (partypoker,bwin), die Kindred Group, oder auch die Betsson Group werden ohnehin zweimal überlegen, was man wie macht, um sicherzustellen, dass man keinen Shitstorm erntet. Das sollte man bei GGPoker eigentlich auch denken, aber obwohl diese zwar was Poker angeht, größer sind als die vorher genannten Unternehmen, gibt es doch noch einige Unterschiede was die Unternehmensgröße, Struktur und verschiedene andere Dinge angeht. Zudem ist GGPoker bzw NSUS Limited kein börsennotiertes Unternehmen. Da wir mit GG eigentlich eine sehr gute Zusammenarbeit haben und größere Pläne für die Zukunft, werden wir uns zu dem Thema auch nicht weiter öffentlich äußern und das so hinnehmen, aber begeistert sind wir auf keinen Fall.
Reine Offshore Anbieter wie das Winnings Poker(WPN) Netzwerk oder Chico, die machen sowieso was sie wollen und man kann überhaupt nichts dagegen machen. Schlechte Presse interessiert diese Anbieter auch nur bedingt, daher sind die Chancen für einen Affiliate gleich 0.
Bei großen Unternehmen wo man wert auf den eigenen Ruf und solche Dinge legt, die etwas zu verlieren haben, kann man natürlich öffentlich schon sehr viel Schaden anrichten, auf jeden Fall die großen Affiliates die schon lange im Geschäft sind und auch eine große Reichweite haben. Das ist natürlich ein Fakt, dem sich die großen Pokerräume auch bewusst sind und solche Situationen daher eher vermeiden. Dies ist wie bereits etwas weiter oben angesprochen, wohl einer der Gründe warum wir eigentlich nie große Probleme mit unseren großen Partnern hatten. Davon abgesehen vermitteln wir natürlich auch eine hohe Anzahl an Spielen zu unseren Partnern, was unsere Position natürlich stärkt.
Je nach Geschäftssitz und Vereinbarung kann man natürlich auch rechtlich gegen gewisse Dinge vorgehen. Hierbei stellt sich halt immer die Frage, ob der Zeitfaktor und die Kosten, die man erstmal investieren muss, sich auch mit den Erfolgsaussichten deckt. Wenn es ich um einen Anbieter mit Sitz in Europa, Kanada oder den USA handelt, so ist das Ganze etwas einfacher. Ist der Anbieter in einem dritte Welt Land und versteckt sich hinter einer Offshore Firma, so kann man sich die Zeit und sein Geld auch sparen, den der Rechtsweg hätte keinen Erfolg.
Auch einen Stopp was die Vermittlung neuer Spieler angeht, kann eine Möglichkeit für einen Affiliate sein, auf jeden Fall bei einem großen Affiliate, wobei dies auch bei kleineren effektiv sein kann. Der große Pokerboom ist schon lange vorbei und jeder Spieler ist wichtig. Der Konkurrenzkampf unter den Pokerseiten ist größer den je und Affiliates spielen hier eine entscheidende Rolle.
Fazit
Es ist traurig, dass es in unserer Branche immer wieder vorkommt das Vereinbarungen und Deals gebrochen werden, dass man sich vielen Affiliates gegenüber nicht richtig verhält und leider viel zu oft die harte Arbeit der vergangen Jahre nicht geschätzt wird.
Man sollte sich als Affiliate ganz genau überlegen, mit wem man zusammenarbeitet und sich über die Risiken bewusst sein. Die Probleme starten in der Regel nicht am Anfang und kommen erst mit der Zeit, daher sollte man verschiedene Dinge die passieren, nicht überbewerten, aber auf jeden Fall speichern und analysieren und eventuell dementsprechend vorarbeiten und Maßnahmen zur Absicherung treffen.