Ein Downswing ist an sich schon eine sehr unangenehme Sache, man kann diesen durch bestimmte Fehler aber noch viel schlimmer machen. Was bedeutet das deine Verluste noch viel größer sind als diese sein müssten. Um euch davor so gut es geht zu schützen, gehen wir in diesem Artikel ausführlich auf dieses Thema ein.
Das Vertrauen in sein eigenes Spiel verlieren
Ein Downswing kann manchmal sehr lange dauern und das zerrt an den Nerven und stellt eine große psychische Belastung da. Ganz egal was man macht, welche noch so gute Hand man hält und wie schlecht der Gegner ist, man verliert. Wenn dies über einen längeren Zeitpunkt anhalten so beginnt man, an seinem eigenen Spiel zu zweifeln, und man stellt sich verschiedene Fragen.
- Spiele ich überhaupt noch mein A-Game?
- Ist meine Edge gar nicht so groß wie angenommen?
- Bin ich doch kein Winning-Player und hatte nur Glück bisher?
- Ist die Konkurrenz besser als ich?
Solche Fragen stellt man sich wenn alles rund läuft nicht. Man würde da nie auf Idee kommen, zu behaupten, das man einfach nur Glück hat. Man ordnet Erfolge dem eigenen Können zu. Die oben angesprochenen Fragen sind alles Fragen die sich ein Poker Spieler natürlich stellen sollte. Jedoch tendiert man während eines Downswings dazu, sich diese Fragen pausenlos zu stellen. Da man in so einer Phase sehr pessimistisch ist, fällt die Antwort auf diese Fragen meistens negativ aus.
Schlechte Phasen führen zu schlechter Einstellung, was sich dann negativ auf dein eigenes Spiel und die Entscheidungen die Du am Tisch triffst auswirkt. Wenn Du mit einer scheißegal Ein Stellung an den Tisch gehst, da du sowieso davon ausgehst zu verlieren, so spielst Du nicht mehr dein A-Game. Der größte Fehler ist es sein eigenes Spiel nun derart zu verändern, oder gar ganz aufzuhören, weil man das Gefühl hat das Limit nicht mehr schlagen zu können. Einen Downswing kann man nur durch solides Grinden wieder beenden. Um so mehr Hände man spielt, desto schneller ist er vorbei. Du benötigst ein gutes Mindset dafür und ein gesundes Selbstvertrauen in dein Spiel. Ein Downswing wird immer wieder kommen und er ist ein Teils des Spiels.
Starke Veränderungen am eigenen Spiel
Auf dem Weg zum guten Pokerspieler muss man sehr viel lernen und sein eigenes Spieler durchgehend verändern und verbessern. Diese Veränderungen beruhen aber auf einer objektiven und genauen Analyse. Was man vermeiden sollte ist, sein Spiel aufgrund von kurzfristigen Ergebnissen zu verändern. Nehmen wir mal ein sehr einfaches Beispiel. Wenn wir mit AA Preflop gegen einen Spieler All-In sind, so haben wir eine Gewinnchance von über 80%. Nun ist es aber durchaus möglich das man innerhalb von 5 All-Ins 4 mal verliert. Das ist zwar ärgerlich, aber trotzdem würden wir immer wieder mit AA All-In gehen, weil wir wissen das es einen positiven Erwartungswert hat. Das Beispiel mit AA ist natürlich sehr deutlich. Es gibt natürlich noch viele andere Beispiele die nicht so klar sind wie dieses. Auch wenn das Ergebnis kurzfristig nicht so ist wie wir uns das erhoffen, bedeutet das nicht das wir etwas falsch gemacht haben. Und gerade während eines Downswing läuft man ja bekanntlich stark unter dem Erwartungswert, was viele Spieler dazu verleitet, von Ihrem Spiel abzuweichen, nur weil man verschiedene Dinge anders wahrnimmt. Dein Verstand ist während eines Downswings mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht zuverlässig genug, um extreme Veränderungen in Deinem Spiel ohne negative Folgen vorzunehmen.
Die Besessenheit der eigenen Verluste
Die eigene Bankroll innerhalb von wenigen Stunden drastisch schrumpfen zu sehen, ist sehr frustrierend. Gerade Anfänger kommen damit nicht zu recht und trauern ihren Verlusten nach. Man rechnet sich aus was man hätte alles mit diesem Geld machen oder kaufen können. Es ist wichtig den eigenen Verlusten nicht nachzutrauern. Ganz klar, es tut weh, wenn die eigene Bankroll schrumpft. Zudem kann man es nicht mehr ändern. Was weg ist ist weg! Jede Session ist ein Neustart und Poker ist eine lange Session. Es wird niemals nur nach oben gehen und jeder Spieler muss mit den Swings umgehen können die das Spiel mit sich bringt. Probiere nicht mit aller Gewalt dein Geld durch großes Risiko wieder schnell zurück zu gewinnen, denn das passiert ganz automatisch wenn Du weiter dein A-Game spielst.
Ein höheres Limit spielen
Dies ist der größte Fehler den ein Spieler machen kann, wenn er sich gerade in einem Downswing befindet. Obwohl es jedem klar ist, das sowas zu 95% in die Hose geht, machen doch sehr viele Spieler immer wieder diesen Fehler. Der Gedanke seine Verluste auf einem höheren Limit schnell wieder weg zu machen und die Bankroll aufzufrischen ist sehr verlockend. Oft setzt auch wieder das “alles egal” Gefühl ein und man denkst sich: ” Entweder hole ich die Verluste wieder rein oder ich gehe broke”.
Genau das ist wirklich der größte Fehler den man machen kann. Durch so etwas kann man die ganze harte Arbeit in wenigen Stunden über den Haufen schmeißen. Spieler haben durch sowas schon ihre Karriere unbewusst beendet oder unnötig erschwert. Das Problem ist ja nicht nur das mein ein höheres Limit spiel mit stärkeren Spielern, sondern auch noch das es der ungünstigste Zeitpunkt ist. Du machst Dir das Leben während deines Downswings nur noch schwerer als es ohnehin schon ist.
Gerade beim Online Poker passiert dies sehr oft, da es lediglich ein paar Klicks sind und man schon auf einem höheren Limit am Tisch sitzt. Bei einem Live Spieler ist das etwas schwieriger da man nicht so schnell an einen anderen Tisch kommt und dieser Aspekt einen eventuell schützt und man wieder einen klaren Kopf bekommt.
Warten das der Downswing aufhört
Immer wieder kommen Pokerspieler auf die Idee, man könne den Downswing doch einfach aussitzen. Man spielt jeden Tag einfach nur ein paar Hände und das macht man dann zwei Wochen lang bis alles vorbei ist. Leider ist sowas unmöglich. Ein Downswing hat keine gewisse Länge und man kann nicht vorhersehen, wann dieser kommt und wann er vorbei ist. Es spielt also gar keine Rolle ob Du nun 1 Woche fast gar keine Hände spielt oder 2 Monate. Die Chance das der Downswing nun vorbei ist, ist nach 2 Monaten Pause genau so groß, als wenn Du einfach weitergespielt hättest.
Ein kleines Beispiel aus dem Roulette. Nur weil jetzt 10 mal Rot gekommen ist, denken viele Spieler die Chance ist ja jetzt viel höher das Schwarz kommt. Völliger Schwachsinn, den die Chance ist immer noch 50:50 auch wenn 39 mal Rot kommt.
Wenn Du aber selbst merkst das Du nicht konzentriert bist und nicht dein A-Game spielst, dann macht natürlich eine Pause Sinn um sich etwas zu erholen. Aber bedenke es ändert nichts an deinem Downswing.