Um Poker spielen zu können, sollte man sich im Vorfeld mit den Poker Regeln befassen. Unser Guide erklärt zahlreiche Fachbegriffe sowie Spielabläufe, um schnell und verständlich Poker zu lernen. Wir veranschaulichen anfängerfreundlich den Ablauf des Spiels und erklären anhand der Texas Hold’em Poker Regeln die wichtigsten Schritte für einen gekonnten Pokerabend.

Spielablauf – Ausgabe der Karten

Jeder Spieler bekommt beim Texas Hold’em Poker zwei Karten ausgeteilt, und der Dealer legt fünf Karten (Community Cards) auf den Tisch. Jeder Teilnehmer muss versuchen, aus seinen zwei Karten sowie den fünf Karten des Dealers die bestmögliche Hand zu bilden. Zunächst werden nur drei der fünf Karten des Dealers auf den Tisch gelegt. Danach folgt jeweils noch eine weitere Karte.

Die zwei Karten des Spielers werden “Hole Cards” genannt und sind für ihn alleine sichtbar. Er hält die Karten verdeckt in seiner Hand. Die fünf Karten des Dealers werden “Board Cards” genannt und sind für alle sichtbar.

Um zu spielen, benötigt man mindestens zwei Spieler. Es gibt aber auch verschiedene Spiele, bei denen die Anzahl der Teilnehmer begrenzt ist. Diese sind beispielsweise:

  • Bei einem Heads-Up-Tisch sind nur zwei Spieler zugelassen
  • 6max: um eine Runde zu starten benötigt man mindestens 2 Spieler. Es können jedoch weitere dazukommen. Die maximale Anzahl der Teilnehmer ist auf 6 begrenzt
  • 10Max: die Pokerrunde beginnt ab 2 Spielern. Es können maximal bis zu 10 Teilnehmer dazukommen

Tipp: Unsere Pokerregeln zum Ausdrucken

Die Tischpositionen beim Poker – Wer fängt an?

Nach den Poker Regeln für Texas Hold’em befinden sich die Anfangspositionen Small Blind und Big Blind links neben dem Geber (Dealer). Diese Positionen sind nach dem Flop zuerst am Zug. Die rechte Seite neben dem Dealer Button bildet die späteren Positionen, welche zuletzt am Zug sind. Die Plätze zwischen diesen Positionen nennt man die mittleren Positionen.

Jeder Spieler kann grundsätzlich folgende Spiel-Optionen:

Schieben (Check)

Wurde in der Runde noch kein Einsatz getätigt, so kann der Spieler in dieser Runde auf das Setzen verzichten.

Setzen (Bet)

Wurde noch kein Einsatz getätigt, so kann der Spieler seinen Einsatz platzieren. Die anderen Spieler müssen mitgehen, um in der Runde zu bleiben.

Mitgehen (Call)

Wurde in einer Runde gesetzt, so kann der Spieler mitgehen.

Erhöhen (Raise)

Wurde in der Runde bereits gesetzt, so kann der Spieler den Einsatz erhöhen. Er muss dabei mindestes den höchsten Einsatz platzieren und dazu noch einen zusätzlichen Betrag.

Ablegen (Fold)

Wer seine Karten ablegt, kann an der laufenden Runde nicht mehr teilnehmen.

Die Texas Hold’em Poker Regeln bestimmen je nach Pokervariante unterschiedliche Einsatzrunden. Diese haben einen bestimmten Namen. Bei der Pre-Flop Einsatzrunde erhalten die Spieler Ihre Startkarten. Beim Flop werden die ersten drei Karten auf dem Tisch aufgedeckt. Nach der Turn-Runde wird die vierte Karte aufgedeckt. Beim River wird schließlich die letzte Karte aufgedeckt. Schließlich gibt es den Showdown. Das ist die Runde, bei der die Spieler ihre Karten aufdecken müssen. Zum Showdown kommt es, wenn der letzte Einsatz getätigt wurde bzw. mit der letzten Erhöhung mitgegangen wurde.

Einsatz: Wer muss was setzen?

Beim Texas Hold’em Poker ist der Big Blind der Mindesteinsatz, den jeder Spieler setzen muss, um am Spiel teilnehmen zu können. Er wird zu Beginn einer Runde gesetzt und ist in der Regel doppelt so hoch wie der Small Blind – ein vorher festgelegter, niedrigerer Einsatz, den der Spieler links neben dem Big Blind setzen muss. Anschließend können die Spieler entscheiden, ob sie den Blinds callen, erhöhen oder folden möchten. Wenn alle Spieler gecallt haben, wird eine weitere Setzrunde eingeleitet. Der Pot wird also größer und größer, je mehr Spieler in einer Runde am Spiel teilnehmen.

Die einzelnen Spielrunden

Erste Wettrunde (Preflop) – Wer fängt an?

Der Spieler links vom Big Blind beginnt die erste Spielrunde. Nachdem alle Spieler ihre Karten erhalten haben, wird die erste Wettrunde gestartet. Alle Spieler, im Uhrzeigersinn, haben jetzt die Möglichkeit ihre Karten wegzuwerfen (Fold), mitzugehen (Call), oder zu erhöhen (Raise). Der Spieler, der als erster an der Reihe ist, hat die Option zu passen, egal wie viel bereits gesetzt wurde. Jeder nachfolgende Spieler hat die Wahl zwischen dem Passen oder dem Erhöhen des Einsatzes.

Welche Karten man spielen sollte, lesen Sie in unserem Artikel die besten Texas Hold’em Poker Starthände.

Der Flop

Die ersten drei offenen Gemeinschaftskarten werden Flop genannt. Spieler können nach dem Flop folgende Züge ausführen: Check, Bet, Fold oder Raise.

Der Turn

Die Optionen der Spieler nach dem Erscheinen der vierten Karte sind gleich denen der vorherigen Flop-Runde. Sie können Check (kein Einsatz), Fold (aus dem Spiel aussteigen), Raise (erhöhen) oder Setzen ausführen.

Der River

Die letzte Gemeinschaftskarte ist aufgedeckt. Jetzt muss man entscheiden, ob die eigenen Karten eine hohe Kartenfolge ergeben, die zum Sieg führt. Falls nicht, wie viele andere Spieler checken nur, ohne zu erhöhen? Lohnt es sich zu bluffen und andere Spieler so zum Fold zu bringen?

Der Showdown – Wer gewinnt?

Mindestens zwei Spieler sind noch übrig. Sie legen ihre Karten offen auf den Tisch. Doch wer gewinntnun laut der Texas Hold’em Regeln? Der Spieler mit der besten Poker-Hand gewinnt, selbstverständlich. Schau dir hierzu nochmal die Abbildungen zur Rangfolge der Poker-Hände an.

Rangfolge der Poker-Hände im Überblick

Neben den generellen Poker Regeln für Anfänger sollte man die bestmöglichen Poker Hände / Blätter kennen.

Hier veranschaulicht in einer absteigenden Rangfolge:

  1. Royal Flush
    Der Royal Flush ist die optimale Straight Flush an Karten: Ass♥ K♥ Q♥ J♥ 10♥ und somit die stärkste Hand.
  2. Straight Flush
    Der Straight Flush besteht aus 5 Karten derselben Farbe, die nacheinander angeordnet sind:  J♥ 10♥ 9♥ 8♥ 7♥.
  3. Vierling
    Ein Vierling sind vier Karten des gleichen Ranges: J♣ J♠ J♦ J♥ Q♥. Die fünfte Karte bei dieser Hand nennt man Kicker.
  4. Full House
    Ein Full House besteht aus drei Karten eines Ranges und zwei Karten eines anderen: 4♣ 4♠ 4♦ 5♣ 5♥.
  5. Flush
    Ein Flush besteht aus fünf Karten derselben Farbe, welche nicht nacheinander angeordnet sind: Ass♣ J♣ 7♣ 6♣ 2♣.
  6. Straight
    Eine Straße besteht aus fünf aufeinanderfolgenden Karten, welche nicht derselben Farbe sind: 9♣ 8♠ 7♠ 6♥ 5♥.
  7. Drilling
    Ein Drilling enthält drei Karten eines selben Ranges: 3♦ 3♠ 3♣ Q♠ 6♥.
  8. Zwei Paare
    Diese Hand besteht aus zwei gleiche Karten eines Wertes sowie zwei gleiche Karten eines anderen Wertes: 10♥ 10♣ 3♣ 3♠ 9♥.
  9. Ein Paar
    Ein Paar besteht einfach aus zwei Karten des selben Wertes: 7♥ 7♠ K♠ 10♦ 5♠.
  10. High Card / Hohe Karte
    Die höchsten Karten einer Hand, ohne mindestens ein Paar zu halten.

Tipp: Welche Hände sollte man spielen?

Poker Reihenfolge / Ranking

FAQ – Poker-Hände

Wenn ein Betrag gesetzt wurde, kann er mit einem Raise erhöht werden. Der neue Betrag muss mindestens doppelt so hoch sein wie der vorherige Bet. Ein Raise ist vor allem dann sinnvoll, wenn man an letzter Stelle vor den Blinds ist. Dadurch können die Aktionen der anderen Spieler in die Entscheidung einbezogen werden.

Halten zwei oder mehr Spieler am Tisch gleich starke Hände, so tritt der sogenannte „Split Pot“ ein. Dabei wird der Pot in gleich grossen Teilen unter den jeweiligen Spielern verteilt. Wenn der Jeton bei einem Split Pot nicht teilbar ist, bekommt ihn der erste noch im Spiel befindliche Spieler links vom Dealer.

Der All In ist die bekannteste Bewegung beim Pokern. Wie der Name andeutet, setzt ein Spieler hierbei all seine Chips auf seine Karten. Es ist unerheblich, ob der Spieler nur noch wenige Chips hat oder große Gewinne in die Mitte des Tisches schiebt. Die Regel besagt, dass der Spieler mit dem All In auch dann eine Chance auf den Gewinn der Runde hat, wenn er nicht mit den hohen Einsätzen der anderen Akteure mitgehen kann.

Pokerspieler können in Film und Fernsehen manchmal ihren Autoschlüssel oder Ehering auf den Tisch legen, wenn sie keine Chips mehr haben. Die Poker-Regeln erlauben jedoch nur Einsätze, die sich zu Spielbeginn auf dem Tisch befunden haben. Damit ein Spieler selbst bei mangelnden Chips eine Gewinnchance mit einem guten Blatt hat, gibt es die All-in-Regel: Setzt der Spieler alle ihm noch verbleibenden Chips, bleibt er weiterhin im Spiel. In diesem Fall wird ein zweiter Pot gebildet, der sogenannte Side Pot.

Bei einem All In eines Spielers kann es zur Bildung eines zweiten Pots kommen, wenn mindestens zwei weitere Spieler einen höheren Betrag setzen möchten. In diesem Fall wird neben dem Hauptpot der zusätzliche Side Pot eingerichtet, in den der All In Spieler mit seiner Hand höchstens den Main Pot gewinnen kann.

Beim All In eines Spielers wird der Side Pot geöffnet. Der All In Spieler darf nicht mehr eingreifen, die anderen Spieler können weitersetzen. Der Main Pot geht an die höchste Hand. Der Side Pot an die zweitbeste Hand. Sollte der All In Spieler eine schlechte Hand haben, können seine Gegenspieler den Main Pot gewinnen.

Ein Split Pot kommt dann zum Einsatz, wenn mindestens zwei Spieler beim Showdown die gleiche Hand vorweisen. Der Pot wird in diesem Fall zu gleichen Teilen unter den noch im Spiel befindlichen Spielern aufgeteilt.

Straight Flush (auch Strasse genannt) belegt den fünften Platz in der Liste der Pokerhände und besteht aus fünf aufeinanderfolgenden Karten. Die höchstmögliche Strasse ist die Kombination A-K-Q-J-10, die unter Pokerspielern auch als Broadway bezeichnet wird. Haben mehrere am Tisch befindliche Spieler eine Strasse vor sich, so entscheidet jeweils die höchste Karte über den Gewinn.

Eine Strasse mit der Dame an der Spitze würde zum Beispiel eine Strasse mit der 10 an der Spitze schlagen. Eine Strasse mit dem König an der Spitze, die der Abfolge K-Q-J-10-9 folgt, würde sich wiederum gegen die Strasse mit der Dame an der Spitze durchsetzen.

Ein Flush ist die viertbeste Hand. Es handelt sich um fünf Karten der gleichen Farbe. Wenn mehrere Spieler am Tisch einen Flush vorweisen, entscheidet die höchste Karte. Ein Flush mit einem Ass an der Spitze schlägt zum Beispiel den Flush mit dem Jungen an der Spitze.

Drei gleiche Karten werden beim Pokern auch “Drilling” genannt. Drei Karten mit dem gleichen Wert bilden den sechsten Platz in der Liste der Pokerhände. Der Kartenwert ist entscheidend, wenn mehrere Drillinge gegeneinander abgewogen werden. Die bestmögliche Drillingshand besteht aus drei Assen und schlägt zum Beispiel den Drilling aus drei Königen. Laien glauben oft, dass die Farbe der Karten einen Einfluss auf ihre Wertigkeit haben. Dem ist aber nicht so.

Das Doppelpaar ist die siebtstärkste Hand beim Pokern. Sie besteht aus zwei Paaren mit Karten des gleichen Werts, die nicht zwangend gleiche Farbe haben müssen. Die stärksten Karten werden bestimmt, indem man zunächst nach dem höchsten Paar, dann nach dem zweithöchsten Paar und erst dann nach dem Kicker (höchste Beikarte, die nicht im Doppelpaar enthalten ist) misst. Der Spieler mit dem höheren Kicker gewinnt den Pot.

Die höchste Beikarte, auch Kicker genannt, ist bei der Einordnung der Hände in einzelnen Fällen wichtig. Dies wird anhand eines Beispiels deutlich: Haben zwei Spieler „Four of a kind“, also vier Karten desselben Werts mit einer Beikarte, wird zunächst der Kartenwert des „Four of a kind“ angeschaut. Sind die Blätter hier gleichwertig, entscheidet die jeweils fünfte Karte, die Beikarte genannt und nicht direkt im Blatt enthalten ist. Kann der eine Spieler hier eine 7 vorweisen und der andere eine 10, so gewinnt Letzterer den Pot.

In “No Limit”-Spielen können Einsätze während einer Runde so oft erhöht werden, bis alle Spieler entweder All in sind oder den Raise callen. In anderen Spielvarianten ist das viermalige Setzen weit verbreitet. Dies beginnt mit der Bet, dem Raise, und kann dann über den Re-Raise bis zum Cap führen.

Ein Joker erhöht die Anzahl der gewinnenden Kombinationen erheblich. Er kann für eine beliebige Karte im Deck eingesetzt werden und verleiht so einem klassischen Paar zum Beispiel die Wertigkeit eines Drillings. Auf die gleiche Art und Weise erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, mit dem Joker eine besonders hohe Pokerhand spielen zu können. Dadurch wird das Spiel deutlich unberechenbarer für alle Beteiligten und der Joker entwickelt sich zur wohl wichtigsten Karte im Spiel.

Verschiedenen Poker-Varianten – unterschiedliches Regelwerk!

Zusätzlich zu den klassischen Hold´em Varianten gibt es noch weitere Poker-Varianten, die hier vorgestellt werden.

Die Regeln der unterschiedlichen Hold´em Varianten

Es gibt vier wichtige Hold´em Varianten. Diese unterscheiden sich jeweils bei den Einsatzmöglichkeiten. Hier das Regelwerk:

  1. No Limit Texas Hold´em: es gibt kein festes Einsatzlimit für die Runden. Jeder Spieler kann einen beliebigen Betrag (bis hin zu all seinen Chips) setzen
  2. Limit Texas Hold´em: hier gibt es für jede Runde einen festgeltes Einsatzlimit
  3. Mixed Texas Hold´em: bei dieser Variante kann man bei jeder Runde zwischen den ersten beiden Varianten wechseln
  4. Pot Limit Texas Hold´em: der Einsatz pro Spieler kann maximal in Höhe des Pots betragen

Gibt es Online besondere Poker Regeln?

Beim Online Poker richtet man sich grundsätzlich nach den Regeln der jeweiligen Spielvarianten.

Spielt man online mit echtem Geld?

Man spielt Bargeld Spiel mit echtem Geld. Jeder Chip hat einen bestimmten Wert. Diese Variante nennt man Cash Game. Je nach Limit kann man einen bestimmten Betrag mit an den Tisch bringen, der in Chips umgewandelt wird. Wenn man seinen Chipstack verliert, kann man ihn laut Regeln jederzeit wieder auffüllen.

Beim Turnierpoker kauft sich jeder Spieler mit einem bestimmten Betrag (Buy In) ein und erhält eine festgelegte Anzahl an Chips. In den Poker Regeln ist festgehalten, dass gespielt wird, bis ein Spieler alle Chips der anderen Spieler gewonnen hat.

Pokerregeln am Online-Tisch
Von
Daniel Berger
Poker ist mein Leben. Von mir erfahrt Ihr Termine und Aktuelles zum Thema Poker online spielen.
· Veröffentlicht am 05.03.2022 · zuletzt aktualisiert am 06.06.2023