Bankroll Management
Ein gesundes Bankroll Management ist der Schlüssel zum Erfolg für einen professionellen Pokerspieler. Wenn du dich ernsthaft mit dem Pokern beschäftigen und erfolgreich spielen möchtest, musst du wissen, wie viel Geld du investieren solltest und wie das vorausschauende und umsichtige Bankroll Management funktioniert. Dazu gehört auch zu wissen, wie viel Geld du an einen Tisch nehmen darfst, damit du das Risiko, einen großen Teil deiner Bankroll zu verlieren, so gering wie möglich hältst.
Übersetzung von Bankroll
der Englische Begriff “Bankroll” bedeutet Wörtlich Übersetzt im Deutschen “Finanzieren”
Einführung ins Bankroll Management für Pokerspieler
Deine Bankroll ist der Geldbetrag, den der Spieler ausschließlich zum Pokern zur Verfügung hat. Diese Summe darf nicht das Geld beinhalten, das du für Rechnungen, deine Miete und deine Lebenshaltungskosten aufbringen musst oder einen Betrag, den du zukünftig zu erhalten hoffst. Dieser Betrag muss frei verfügbar sein ohne Druck im Kopf und das der Verlust irgendwelchen großen Schaden anrichten kann.
Hier zählt nicht nur das Geld, was man auf der Bankroll hat, sondern auch das was eventuell auf einem E-Wallet Anbieter wie Neteller oder ecoPayz gelagert ist. Viele Spieler halten es ja so, dass sie nur einen bestimmten Betrag auf dem Pokerkonto haben.
Notwendigkeit des Bankroll Managements
Das Bankroll Management bei einem Turnierspieler kann man mit dem Kapital eines Unternehmens vergleichen. Auch ein Unternehmen muss das eigene Kapital genau durchplanen und ausrechnen wie viel man in neue Geschäfte/Projekte investieren kann. Hat man kein Kapital, also keine Bankroll, so kann man auch nichts investieren und ist broke.
Ein kluger Unternehmer wird also immer nur einen Teil seines Vermögens investieren, um sicherzustellen, dass er immer liquide ist und keine Probleme hat, die das Unternehmen gefährden können. Genau das Gleiche gilt für einen Pokerspieler.
Was hat es mit dem ROI auf sich?
ROI steht für „Return on Investment“ (Kapitalrendite) und ist im Wesentlichen die Art und Weise, wie ein Turnierspieler seine Ergebnisse im Auge behält. Cash-Game-Spieler berechnen ihre Gewinnrate mit BB : 100 (durchschnittlicher Betrag der gewonnenen Big Blinds pro 100 Hände).
Leider würde dies nicht besonders gut für die Berechnung der Gewinnrate eines Turnierspielers funktionieren. Warum? Aufgrund der steigenden Blind-Level kann es sein, dass der Spieler trotzdem insgesamt einen Verlust macht, auch wenn er eine positive BB:100-Gewinnrate hat. Es ist möglich, mehr BBs als unsere Gegner in einem Sit&Go oder Turnier zu gewinnen, aber dennoch am Schluss nicht obenauf zu liegen.
Das heißt also, dass Sit&Go-Spieler offensichtlich eine andere Methode zur Nachverfolgung ihrer Gewinne anwenden müssen. Und hier kommt die ROI ins Spiel.
Unterschiedliches Bankroll Management je nach Turnierart
Je nach Turniervariante, die ihr spielt, unterscheidet sich auch euer BRM. Grundsätzliche gilt je flacher die Auszahlungsstruktur und je größer der Anteil an bezahlten Plätzen (IM) ist, desto geringer die benötigte Bankroll für ein bestimmtes Buy-In ist.
Spieler die Heads Up SNG oder Double Up Turniere spielen, brauchen also eine deutlich geringere Bankroll, als Spieler die an den großen MTTs teilnehmen. Die Erklärung ist relativ einfach. Während bei Double Up und Heads Up SNG die Chance 50:50 ist einen Preis zu gewinnen, so spielen bei einem Multi Table Turnier auch mal locker 500-1.000 Spieler mit und am Ende erhalten eventuell nur 10% einen Geldpreis, alle anderen gehen leer aus. Die Varianz ist also viel höher und daher benötigt man auch eine größere Bankroll.
Verschiedene Varianten des Bankroll Management
Es gibt verschiedene Spielertypen und auch verschiedene Arten des Bankroll Managements, welche von der Risikobereitschaft des Spielers abhängen. Viele Spieler spielen nach einer sehr konservativen Strategie und haben sehr viele Buy Ins für ein bestimmtes Limit, andere dagegen verfolgen eine aggressive Strategie und haben weniger Buy Ins.
Unsere Empfehlung hier geht ganz klar zu einer Strategie mit mehreren Buy Ins und mehr Sicherheit. Beide Varianten haben natürlich Vor- und Nachteile. Poker spielt sich aber im Kopf ab und wir müssen immer sicherstellen, dass wir unser A-Game spielen und die bestmöglichen Entscheidungen treffen, um langfristig erfolgreich zu sein. Das schlimmste was passieren kann, ist das wir Scared Money sind und aufgrund einer zu kleinen Bankroll, falsche Entscheidungen treffen. Auch der beste Spieler wird mal in deinen Downsing kommen und ein gesundes Bankroll Management hilft einem durch diese schwere Phase.
Am Ende muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden welches Bankroll-Management er betreiben will. Es hat aber schon seinen Grund warum alle guten Spielern empfehlen, das man ein bestimmtes Limit immer mit Minimum 50-100 Buy Ins als Bankroll spielen sollte. Wie bereits erwähnt kann man bei den Heads Up und Double Ups ein etwas aggressiveres BRM fahren, aber auch hier sollten es minimum 40 Buy In sein.
Speziell bei Turnierarten mit einer höheren Varianz aufgrund der Teilnehmerzahl bei MTTs oder aufgrund der Geschwindigkeit wie zum Beispiel Super Turbo SNG, gilt das Motto “Um so mehr Buy Ins, um so besser ist es”
Es ist auch keine Schande mal ein limit abzusteigen, wenn man in einem großen Downsing ist und die Bankroll nicht mehr hergibt. Poker ist eine lange Session wo das Gesamtergebnis zählt und nicht der kurzfristige Moment
Zusammenfassung zum Thema Bankroll Management
In diesem Artikel haben wir nun erklärt, dass das Bankroll-Management die Basis für einen erfolgreichen Spieler ist und einen davor schützt broke (pleite) zu gehen. Auch haben wir gelernt das sich das BRM je nach Turniert unterscheidet und wir dieses in gewissen Situationen auch anpassen müssen.