Denksport

Die Frage ob Poker ein Sport oder Glücksspiel ist spaltet viele Experten

Über dies Thema, was Poker eigentlich ist, wird seit Jahren gestritten. Für die einen ist es ein Spiel bei dem es auf Strategie und Geschick ankommt, für die anderen ein Glücksspiel. Manche würden Poker sogar gerne bei den nächsten Olympischen Spielen sehen.

So richtig Recht wurde beiden Seiten von offizieller Stelle noch nicht gegeben. Poker wurde zwar vor einigen Jahren von der International Minds Association (IMSA) offiziell der Titel “Denksport” verliehen, doch das bedeutet nicht automatisch das dies alle akzeptieren. Poker reiht sich demnach laut IMSA neben den Denksportarten Schach, Dame und Bridge in eine Gruppe ein.

Den Kritikern ist das ein Dorn im Auge und man bezieht sich auf den Fakt das die Ausgabe der Karten durch ein Zufallsprinzip bestimmt wird und man wie beim Roulette auch, den ganzen Vorgang nicht beeinflussen kann. Das ist natürlich aus diesem Aspekt gesehen völlig richtig, aber das Spiel besteht ja aus vielen weiteren Faktoren die wir als Menschen beeinflussen können.

Wie wir gewisse Hände spielen und wie viel wir setzen bestimmen wir ganz alleine und niemand außer wir selbst trifft diese Entscheidung. Das bedeutet das wir das Spiel dadurch selbst beeinflussen können. Davon abgesehen ist Poker ein Spiel der Mathematik welches auf Wahrscheinlichkeiten beruht. Jeder Spieler hat es selbst in der Hand, sich mit diesen Wahrscheinlichkeiten auseinanderzusetzen um sein Spieler zu verbessern und einzuschätzen wie hoch seine Chancen sind mit einer bestimmten Hand zu gewinnen.

Im Sport muss man hart trainieren um besser zu sein als die Anderen und nichts anders ist es beim Pokerspiel. Professionelle Pokerspieler arbeiten hart an Ihrem Spiel und investieren eine Menge Zeit um andere Spieler zu analysieren und die Strategie anzupassen. In diesem Fall ist Poker genau so wie Sport! Der bessere Spieler wird langfristig gewinnen!

Ein Gelegenheitsspieler der einfach ein bisschen nach Gefühl spielt und zum Spaß, kann niemals so gut sein wie jemand der sich täglich mit dem Spiel beschäftigt. Das gleiche Prinzip gilt auch für Fußball oder Tennis. Ein bisschen aus Hobby spielen ist noch lange nicht zu vergleichen wie wenn man täglich mehrere Stunden auf dem Platz oder Court steht.

Kurzfristig entscheidet beim Poker trotzdem das Glück

Es ist ein Fakt das sich langfristig der bessere Spieler gegenüber den schlechten durchsetzt, trotzdem aber kann auf kurze Dauer auch der schlechteste Pokerspieler der Welt gegen die besten der Welt gewinnen wenn das Glück auf seiner Seite ist. Und genau aufgrund dieses Glück/Pech Faktor bestehen die Kritiker ganz klar darauf das Poker kein Sport sondern ein Glücksspiel ist.

Aber nehmen wir doch mal ein Beispiel aus dem Fußball. Wie oft kommt es vor das die großen Fußballmannschaften gegen kleine Amateurmannschaften verlieren und die ganze Welt ist schockiert. Klar wenn ein Spitzenteam 20 mal gegen eine Amateurmannschaft spielt so weis man im Normalfall wer als Sieger vom Platz geht, aber es gibt auch Ausnahmen und manchmal läuft es einfach so glücklich das die Amateure als Sieger vom Platz gehen.

Auch zeigt sich wieder wie nah Poker am Sport ist.

Fazit

Im Grunde wäre wünschenswert, wenn Poker endlich einmal eine offizielle und objektive Definition zuteil würde. Natürlich stimmt die Definition des Wortes Sport  im Grunde nicht mit dem überein, was man beim Pokern tut. Unter dem Begriff Sport versteht man unterschiedliche Bewegungs-, Spiel- und Wettkampfformen, die im Zusammenhang mit körperlichen Aktivitäten des Menschen stehen. Nun wissen wir das das man sich beim Pokern nicht körperlich anstrengen muss, doch ebenso wenig ist dies bei Schach oder Bridge der Fall, weshalb es nicht komplett unrealistisch wäre, Pokern als Denksport einzuordnen.

Wer aber professionell Poker spielt, der weis das man seinen Kopf dafür anstrengen muss und auch gut trainiert  sein muss und doch stellen sich Kritiker dagegen und pochen darauf das es sich nicht um einen typischen Denksport handelt.

Es steht sozusagen Aussage gegen Aussage und beide Seiten haben Recht. Eine klare Entscheidung wäre natürlich trotzdem wünschenswert. Die Ernennung von Poker zum Denksport durch die IMSA war sicherlich schon einmal ein wichtiger Schritt, doch solange der größte Teil der Öffentlichkeit Poker weiterhin als Glücksspiel bezeichnet, wird sich nicht nicht wirklich viel ändern.

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Von
Daniel Berger
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· Veröffentlicht am 02.04.2019 · zuletzt aktualisiert am 27.09.2022